Montag, 26. Juli 2021

Rezension: Wenn nicht jetzt, wen dann? Von Cristina Externest



Titel: Wenn nicht jetzt, wen dann?
Von: Cristina Externest
Erschienen im Goldmann Verlag
Format:Taschenbuch, 304 Seiten
ISBN 978-3442491346

Inhaltsangabe

Jung muss er sein – und schön. Und das sind bei Weitem nicht die einzigen Kriterien, die Ines' Traummann zu erfüllen hat. Keine leichte Aufgabe für die Partnervermittlung Dohm. Doch trotz ihrer ungewöhnlichen Familienstruktur (drei Kinder von drei Männern) und ihres eher abschreckend wirkenden Berufs (Urologin mit Fachgebiet Erektionsstörungen) mangelt es nicht an Kandidaten für Ines. Dumm nur, dass keiner von ihnen ihren hohen Ansprüchen gerecht wird. Und ihrer alten Urlaubsliebe José kann ohnehin niemand das Wasser reichen ...

Rezension

Ines lebt ein unkonventionelles Familienleben, sie hat drei Kinder von drei verschiedenen Männern und die hat sie immer im Abstand von etwa 10 Jahren bekommen. Jetzt ist sie 52 und bemüht eine Partneragentur den perfekten Mann zu finden, der ihren sehr hohen Ansprüchen genügt, am Liebsten einen wie José, ein Urlaubsflirt und Vater ihrer jüngsten Tochter. Doch irgendwie kommt alles anders...

Ich habe mich auf dieses Buch gefreut und wurde von einem flüssigen und lustigen Schreibstil mitgerissen. Die Familie ist wie ein bunt zusammengewürfelter Haufen, jeder irgendwie exzentrisch und bis auf ein paar Schwachstellen liebeswert.  Was mich allerdings extrem ärgert ist das Bodyshaming gegenüber Übergewichtigen, muss das sein? Nicht nur einmal, nein gleich mehrmals wird darauf hingewiesen, unter anderem, dass es verständlich ist, wenn ein Mann bei einer beleibten Frau keinen hoch kriegt und die jüngste Tochter erwähnt, dass sie für Dicke, die ergo schlechte Essgewohnheiten haben, nicht kocht. Sorry, das geht gar nicht und gibt einen deftigen Punktabzug. 
Trotzdem ist das Buch unterhaltsam und wurde in wenigen Stunden durchgelesen, vielleicht stört euch nicht, was mir so negativ aufgefallen ist. Es hätten 5 Sterne sein können, aber weil ich ziemlich verärgert bin, gibt es nur 

3 von 5 Sternen 🌟🌟🌟

Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das kostenlose Bereitstellen des Rezensionsexemplares.

Sonntag, 25. Juli 2021

Rezension: Familie ist, wenn man trotzdem lacht von Wiebke Busch



Titel: Familie ist, wenn man trotzdem lacht
Autor: Wiebke Busch
Erschienen im Heyne Verlag
Format: Taschenbuch, 320 Seiten
ISBN 978-3453424722

Inhaltsangabe

»Drei Zimmer, drei Personen. Passt doch.«, sagt Arno Ruttmann, als er und seine Frau Steffi ihr erstes Kind bekommen. Steffi ist sich da nicht so sicher – könnte eng werden. Als Kind Nummer zwei kommt, ist es zu spät: Die Hamburger Mieten sind in astronomische Höhen gestiegen. Was tun? Seine Seele verkaufen? Oder den Erstgeborenen? Nach zahllosen Besichtigungen und Maklern aus der Hölle kommt die Lösung so unerwartet wie simpel daher: Eine Mehrgenerationen-WG! Flora Blum wohnt seit 49 Jahren in einer idyllischen Stadtvilla mit Garten. Der Deal: Familie Ruttmann kauft einen Teil des Hauses, hilft bei der Renovierung – und darf bei ihr einziehen. Dafür gibt’s jede Menge Platz, Kinderbetreuung und Flora als neues Familienmitglied. Die hütet wiederum das eine oder andere aufregende Geheimnis, das es zu lüften gilt.


Rezension

Steffi Ruttmann hat den richtigen Zeitpunkt verpasst, eine größere Unterkunft für sich und ihre Familie zu suchen. Die Immobilienpreise in Hamburg ( und auch im Speckgürtel) explodieren. Die Makler preisen alles an mit "in 20 Minuten ist man in Hamburg!" und nutzen dreiste Tricks um die Wohnungssuchenden zu manipulieren .

Auf einen dieser Makler fällt Steffi rein und gemeinsam mit ihrer besten Freundin Helen, zahlen sie es dem miesen Typen heim. Helen ist Journalistin und schreibt über die Zustände auf dem Wohnungsmarkt einen Artikel, der ungeahnt weitreichende Kreise zieht und das Leben vieler Menschen verändern wird. Unter anderem das von Flora Blum, die alte Witwe wohnt allein in einer großen Stadtvilla in Hamburg und kann sich die dringend notwendige Reparatur der Heizung nicht leisten. Ein Kostenvoranschlag und der Zeitungsartikel veranlassen Flora nach einer Familie zu suchen, die mit ihr ein Mehrgenerationenhaus  gründen möchte. Sollte Steffi das Glück dieses Mal hold sein?

In 20 Minuten in Hamburg sein? Klar, bei grüner Welle und mitten in der Nacht. Ich selber wohne auch im Speckgürtel, klar, ich bin in 10 Minuten auch in Hamburg,  aber in Volksdorf und nicht Mitte. Durch die Familie weiß ich, wie anstrengend Wohnungssuche in Hamburg ist und bin froh, dass wir vor 14 Jahren die perfekte Wohnung gefunden haben, als der Markt etwas entspannter war.

Ich habe ein paar mal laut Lachen müssen, aber auch so manche Träne hat mich kalt erwischt. Ehrlich Frau Busch, sie haben mir das Herz gebrochen und gleichzeitig geheilt.
Vielleicht kennt ihr die Schriftstellerin von Brigitte Mom, oder sogar ihren Blog. Mit so vielen Hochs und Tiefs habe ich nicht gerechnet, darum gibt es von mir

5 von 5 Sternen 🌟🌟🌟🌟🌟

Vielen Dank an den Heyne Verlag für das kostenlose Bereitstellen des Rezensionsexemplares.

Donnerstag, 8. Juli 2021

Rezension: Bis morgen am Meer von Jenny Oliver

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Titel: Bis morgen am Meer
Autor: Jenny Oliver
Erschienen im Penguin Verlag
Format: Taschenbuch, 480 Seiten
ISBN 978-3328105596


Inhaltsangabe

Die eine Sache, auf die in Stellas Leben immer Verlass war, ist ihr Elternhaus: die rote Tür, der atemberaubende Blick auf die Küste Cornwalls, die festen Plätze ihrer Eltern auf der Couch. Doch diesen Sommer kommt alles anders. Als Stella ihren Sohn von einem Besuch bei den Großeltern abholt, erfährt sie, dass ihr Vater verschwunden ist. Er hat nur einen Zettel hinterlassen, dass sich niemand Sorgen machen solle. Während Stellas Mutter erstaunlich ruhig bleibt, schaltet der Rest der Familie in den Krisenmodus. Gemeinsam begeben sie sich auf die Suche nach dem Familienoberhaupt – jeder mit seinen eigenen Problemen im Gepäck und ohne zu ahnen, dass ihnen eine Reise voller Überraschungen bevorsteht.


Rezension

Stella hat Probleme mit ihrem Teenager Sohn und schickt ihn zu ihren Eltern an die Küste Cornwalls. Als sie mit ihrem Mann und der Tochter unterwegs ist, um den Sohn abzuholen, erfährt sie, dass ihr Vater verschwunden ist. Die Familie kommt zusammen und schwelende Konflikte brechen auf. Die gemeinsame Suche entwickelt sich als Chance für Neuanfänge und neue Perspektiven.

Mir persönlich gefällt der Schreibstil nicht, Jenny Oliver schreibt für mich zu langweilig und ausschweifend. Die Geschichte selber ist wunderbar und geht ans Herz, es ist bewegend erlesen zu dürfen, wie eine Familie Hindernisse überwindet, verarbeitet und neu zusammen wächst. Ich habe das ein oder andere Tränchen verdrückt.

Von mir gibt es vier von fünf Sternen 🌟🌟🌟🌟

Vielen Dank an den Penguin Verlag für das kostenlose Bereitstellen des Rezensionsexemplares.


Mittwoch, 7. Juli 2021

Rezension: Ein Garten für Zwei von Emma Sternberg


Titel: Ein Garten für Zwei
Autor: Emma Sternberg
Erschienen im Heyne Verlag
Format: Taschenbuch, 432 Seiten
ISBN 978-3453423398


Inhaltsangabe

Lu ist smart, schnell und als Anwältin in einer Top-Kanzlei supererfolgreich. Doch dann stirbt ihr großer Bruder Pip und mit einem Mal weiß Lu nicht mehr, wo oben und unten ist. In Pips Gartenlaube will sie sich erst nur verkriechen, doch dann wird es Frühling. Die Natur erwacht, und während Lu in der Erde wühlt, entdeckt sie nicht nur, dass Glück etwas ist, das man mit den Händen greifen kann. Sondern auch, was sie vom Leben wirklich will.


Rezension

Vor ein paar Jahren hat mir meine große Schwester "Fünf am Meer" von Emma Sternberg ans Herz gelegt, dann kam "Azurblau für zwei" und ich war von beiden Büchern verzaubert. Danach habe ich jedes Jahr sehnsüchtig auf einen neuen Roman gewartet und dieses Jahr wurde ich erhört und nicht enttäuscht.

Luise Thome, genannt Lu, arbeitet als sehr erfolgreiche Anwältin in einer großen Kanzlei in Berlin. Ihr scheinbar perfektes Leben wird gründlich auf den Kopf gestellt, als ihr großer Bruder Pip, Philipp, bei einem Unfall ums Leben kommt.
Pip war mit seiner Werbeagentur ebenfalls sehr erfolgreich, doch nur in seinem Garten auf dem platten Land fernab von Berlin kam er wirklich zur Ruhe.

In eben diesen Garten, samt kleinem Häuschen zieht Lu sich zurück, als ihr im Job immer mehr Fehler unterlaufen und die Renovierung ihrer Wohnung im Chaos versinkt. Lu lernt dort den muffligen Nachbarn Niko kennen, der ihr hilft, den Garten auf Vordermann zu bringen. In der ehemaligen Apothekerin Nele findet Lu eine Freundin. 

Das traumatische Erlebnis hilft Lu zu erkennen, dass ihr Leben in einem Hamsterrad steckt.

Ich habe zwischen Tränen und Lächeln Lus Entwicklung begleitet, Emma Sternberg versteht es einfühlsame Romane zu schreiben und den Leser abzuholen. Dieses Buch solltet ihr unbedingt lesen, von mir gibt es

Fünf von Fünf Sternen 🌟🌟🌟🌟🌟

Vielen Dank an den Heyne Verlag für das kostenlose Bereitstellen des Rezensionsexemplares.






Rezension: Wattenmeermord von Katja Lund und Markus Stephan



Titel: Wattenmeermord
Autor: Katja Lund und Markus Stephan
Erschienen im Blanvalet Verlag
Format: Taschenbuch, 352 Seiten
ISBN 978-3734109294


Inhaltsangabe


Pellworm, Nordsee. Von Mord und Totschlag hatte der Polizist Jan Benden genug. Deshalb kam ihm die Stelle auf der kleinen, idyllischen Insel gerade recht – wenn die nur einen einzigen Polizisten brauchen, kann da ja nicht viel passieren, hatte er gedacht und zog kurzerhand mit seiner Frau Laura dorthin. Doch dann sitzt eines Morgens eine Leiche auf dem Deich. Jan nimmt die Ermittlungen auf – unfreiwillig unterstützt von Tamme, einem Inselbewohner mit etwas zu viel Begeisterung für Kriminalfälle. Und auch Laura beginnt zu recherchieren – auf ihre eigene charmante Art. Denn, was niemand gedacht hätte: Verdächtige gibt es nicht gerade wenige auf der sonst so friedlichen Insel ...


Rezension

Das Autorenteam hat sich auf Pellworm kennengelernt, Markus Stephan leitet dort eines der wenigen Ein-Mann-Polizeireviere, Katja Lund schreibt unter dem Klarnamen Kathrin Lange Thriller.

Der Polizist Jan Benden hat genug vom Stress und lässt sich auf die Insel Pellworm versetzen. Seine Frau Laura, eine ehemalige Polizistin, betreibt auf der Insel einen Ferienhof.

Zu den teils splenigen Insulanern gehört auch Tamme Hansen, der sich für einen plietschen  Ermittler hält und ständig Verbechen  wittert. Bis dann eines Tages auf dem Deich vor dem Haus von Rieke Folkerts eine Leiche auf der Bank sitzt...

Die Ermittlungen zeigen, dass er der hübschen Insel nicht alles so perfekt ist.

Ich habe mich auf den Krimi gefreut, denn ich liebe Norddeutschen Humor. Leider zieht er im Vergleich mit den Krimis eines anderen Autoren den Kürzeren. Das Heimatgefühl kam für mich nicht auf. Es gab gute Ansätze, doch wurde das Potenzial nicht ausgeschöpft. Sollte es einen weiteren Roman dieses Duos geben, würde ich ihn wohl eher nicht lesen, oder doch? Schließlich verdient jeder eine zweite Chance.

Von mir gibt es drei von fünf Sternen 🌟🌟🌟 

Vielen Dank an den Blanvalet Verlag für das kostenlose Bereitstellen des Rezensionsexemplares.