Dienstag, 16. Februar 2016

REZENSION: "Glück und Glas" von Lilli Beck


  • TITEL: Glück und Glas
  • erschienen im blanvalet Verlag
  • erhältlich in der Buchhandlung des Vertrauens und auch im online Buchhandel
  • FORMAT: gebunden, 512 Seiten
  • ISBN 978-3764505431
 
 INHALTSANGABE
 
 Am 7. Mai 1945 werden Marion und Hannelore in der Frauenklinik in der Münchner Maistraße geboren. Obwohl sie aus ganz unterschiedlichen Verhältnissen stammen, wachsen sie wie Schwestern auf und sind unzertrennlich. Doch als Marion sich an ihrem zweiundzwanzigsten Geburtstag verliebt, zerbricht ihre Freundschaft. Während der Kalte Krieg immer mehr eskaliert, die Studenten auf die Straße gehen und die ersten Kommunen entstehen, trennen sich ihre Wege endgültig. Die widerspenstige Marion wird Fotomodel, hat großen Erfolg im Beruf, aber kein Glück in der Liebe. Hannelore studiert Jura, um Anwältin zu werden, doch das Leben hat andere Pläne mit ihr. Jahrzehnte später, am 7. Mai 2015, wollen sie ihren siebzigsten Geburtstag zusammen feiern – doch kann die Zeit alle Wunden heilen?
 
REZENSION
 
Glück und Glas wie leicht bricht das.
Das Buch hat mich von an Beginn an berührt, das liegt wahrscheinlich daran, dass Marion und Hannelore altermäßig zu meinen Eltern passen und ich gern Geschichten aus der Nachkriegszeit höre.
 
Das Schicksal sorgt dafür, dass Marion und Hannelore am gleichen Tag in der gleichen Klinik zur Welt kommen. Hannelore wird in eine liebevolle, wohlhabende Familie hineingeboren, während Marion nur ihre arme Mutter hat, denn der Vater ist noch in Kriegsgefangenschaft. Marions Mutter beginnt nach der Geburt als Angestellte, bei Hannelores Eltern und wohnt dort auch mit ihrer Tochter. Die beiden Mädchen sind beste Freundinnen und auch Marion profitiert von den wohlhabenden Eltern Hannelores.
 
Als Marions Vater aus der Kriegsgefangenschaft zurückkehrt, ist er nicht wirklich von der roten Haarpracht seiner Tochter begeistert. Er ist mürrisch und meistens wenig liebenswert. Er nimmt einen Job als Hausmeister in einer Bar an, wohin er die kleine Marion mitnimmt. Sein Chef erkennt schon in dem jungen Mädchen unglaubliche Schönheit und Potenzial.
 
Marion verliebt sich in den Friseurlehrling Karl und beginnt eine Lehre im gleichen Salon, obwohl sie viel lieber Schneiderin/Modeschöpferin geworden wäre. Karl erwidert diese Liebe nicht, denn er ist Männern zugetan, aber sie findet einen wunderbaren Freund in ihm. Nach einer Firmenfeier auf dem Oktoberfest wird Marion von ihrem Chef vergewaltigt, auf der Flucht zu den Taxis begegnet sie dem ehemaligen Chef ihres Vaters, der sich ihrer annimmt und sich als ihr Vater ausgibt um dem Friseursaloninhaber eine Lektion zu erteilen. Marion verheimlicht diesen Vorfall vor ihren Eltern und verschweigt die abgebrochene Lehre, stattdessen beginnt sie als Bardame im Nachtclub. Dort lernt sie den Fotografen Joe kennen, der gerne Fotos von ihr machen möchte.
 
Hannelore besucht das Gymnasium und beginnt dann Jura zu studieren, bei einem Straßenkrawall verliebt sie sich in Robert, der sie rettet, doch der hat bereits eine Freundin. Doch der Zufall will es, dass die beiden sich wieder begegnen und ein Paar werden. Hannelore ist wenig begeistert von der anrüchigen Karriere ihrer Freundin, die als Fotomodel "Moon" groß rauskommt und dabei auch die Hüllen fallen lässt. Marion erobert die Cover von Modezeitschriften und verdient viel Geld.
 
An einem nach längerer Zeit wieder einmal gemeinsam verbrachten Geburtstag, lernt Robert Marion kennen und man gewinnt den Eindruck, als wäre er angewidert von dem wildem Rotschopf. Doch er hilft Marion später in einer Notsituation und die beiden verbringen eine leidenschaftliche Zeit miteinander, immer wieder verspricht er, dass er sich von Hannelore trennt, doch dann ist Hannelore schwanger...
 
Am 07.05.2015 wollen Marion und Hannelore ihren 70. Geburtstag gemeinsam verbringen, doch kann die Zeit wirklich alte Wunden heilen? Und wenn sie das kann, ist sie ein guter Chirurg?
 
FAZIT
 
Ohne Konzentrationsprobleme, hätte ich dieses Buch in kürzester Zeit durchgelesen. Manches Mal musste ich dabei an meine Mutter denken, die auch gern Schneiderin geworden wäre, aber eine Lehre als Einzelhandelskaufmann (ja so nannte man das damals) machen musste. Mich hat das Schicksal der beiden Protagonistinnen sehr berührt und es ist einer der schönsten Romane, die ich je gelesen habe. Dir Rothaarige Marion habe ich mir in Gedanken wie eine junge Katja Studt vorgestellt, die die Rolle in einer Verfilmung wunderbar dargestellt hätte.
Ich gebe:
 
***** 5 von 5 Sternen
 
und lege euch dieses Buch sehr ans Herz.
 
An dieser Stelle noch mal einen allerliebsten Dank an Sebastian Rothfuss Random House - blanvalet für das bereitstellen eines Rezensionsexemplars.

1 Kommentar:

Jessica hat gesagt…

Das hört sich sehr interessant an. Danke für den Tipp!

Liebe Grüße,
Jessica