Samstag, 22. August 2015

REZENSION: "Glück ist nichts für schwache Nerven" von Theresia Graw

 
 
  • TITEL: Glück ist nichts für schwache Nerven
  • erschienen im blanvalet Verlag
  • erhältlich in der Buchhandlung des Vertrauens und auch im online Buchhandel
  • FORMAT: Taschenbuch, 448 Seiten, auch als E-Book erhältlich
  • ISBN 978-3442383252
 
INHALTSANGABE
 
Valentina ist zornig. Ihre Scheidung ist drei Tage und siebeneinhalb Stunden alt, ihre neue Kollegin hatte den kürzeren Rock an und hat ihre Beförderung eingesackt, und anstatt ihr beizustehen, ist ihre beste Freundin in den Flitterwochen auf Mauritius, und ihre Hippiemutter kämpft in Brasilien gegen die Abholzung des Urwalds. Doch dann fällt Valentina durch Zufall ein Hinweis auf ihren unbekannten Vater in die Hände. Als sich ihr die Chance bietet, sich inkognito in seinen Haushalt einzuschleichen, ergreift sie diese - und erfährt, dass Glück manchmal seltsame Wege geht und Venedig immer eine Reise wert ist...
 
REZENSION
 
Valentina ist bei ihrer Hippiemutter in einer Kommune groß geworden und hat von einem Spießerleben geträumt, wer hier schmunzelnd an einen gewissen TV Werbespot denkt, teilt meine Gedanken. Valentina ist wie ich ein 1977er Jahrgang und ihr Leben läuft gerade nicht gerade so, wie sie es sich wünscht. Sie erhofft sich Hilfe von der Therapeutin Frau Leberecht, sie wird krank geschrieben und plötzlich geraten die Dinge ins rollen:
 
Zufällig entdeckt sie bei ihrer Mutter eine alte Schachtel, die eine grauenhafte 70er Jahre Krawatte, einen berührenden Abschiedsbrief so wie einen Zeitungsartikel enthält, auf dem ein bekannter Architekt und auch Verfasser des Briefes, eben jene Krawatte trägt. All diese Dinge sind aus der Zeit 9 Monate vor ihrer Geburt, neugierig googelt Valentina ihren vermeintlichen Vater und findet raus, dass er in einer sehr noblen Gegend am Starnberger See lebt.
 
Sie packt eine Reisetasche und will eigentlich nach Italien zum Ausspannen, macht aber einen Abstecher zum Wohnort ihres Vaters. Eigentlich will sie nur gern sehen wie er wohnt und dann weiterfahren, wird aber versehentlich für die neue Altenpflegerin gehalten. Wenn das Leben ihr diese Chance anbietet, muss sie zugreifen, oder? Draußen trifft sie auf Eva, die polnische Pflegerin, erklärt ihr hastig die Situation und quartiert sie in ihrer Wohnung ein und übernimmt die Pflege ihres mürrischen, gehbehinderten Vaters.
 
Mit ihrer offenen und unkonventionellen Art, erobert Valentina schnell das Herz des alten Mannes und verliebt sich in den vermeintlichen Gärtner Felix. Felix jedoch stellt sich als Sohn des Hauses heraus und Valentina muss ihn auf Abstand halten und erfindet eine Beziehung zu dem attraktiven Hausarzt, der jedoch schwul ist.
 
Die Planung zum 75. Geburtstag ihres Vaters laufen auf Hochtouren und er hat so gar kein Interesse daran. Am Tag vor dem Geburtstag flieht er mit Valentina im Taxi nach Venedig, was seiner Frau und der Tochter Cora wenig gefällt. Er blüht in Venedig förmlich auf und vertraut Valentina eine Geschichte aus den 70ern an: über ihn und Doris (Valentinas Mutter).
 
Wieder daheim, wird der Geburtstag im kleineren Kreis nachgeholt und endet im Eklat, denn Nicole, die Haushaltshilfe, schiebt Valentina einen Diebstahl unter und Felix findet heraus, dass Valentina nicht von der Altenpflege Agentur ist. Enttäuscht und verwirrt flüchtet Valentina nach Hause und heult sich bei Eva und ihrer Mutter aus. Gemeinsam finden sie Beweise, dass Valentina den Diebstahl nicht begangen hat.
 
Mit den Beweisen fährt sie wieder an den Starnberger See um alles aufzuklären. Die Tatsache eine leibliche Tochter zu haben, regt den armen alten Mann so sehr auf, dass er einen Herzinfarkt erleidet. Im Krankenhaus, teilt er dann seiner Frau und Tochter Cora mit, dass Valentina seine leibliche Tochter ist. Valentina erfährt, dass Cora und Felix nur adoptiert sind und muss sofort los, dem ahnungslosen Felix ihre Liebe gestehen...
 
FAZIT:
 
Wenn ihr nicht gern laut und unvermittelt loslacht, ist dieses Buch nichts für euch. Dieses war mein erstes Buch von Theresia Graw und ich liebe ihren lebhaften Schreibstil. Ich mochte, das Buch nur ungern aus der Hand legen, so dass ich es leider schon nach 2 Tagen ausgelesen hatte. Ich wäre gern noch länger bei Valentina und ihrer neuen großen Familie geblieben. Liebe Frau Graw, bitte schreiben sie noch viele Bücher, sie sind wunderbare Antidepressiva.  "Das Liebesleben der Suppenschildkröte" steht schon auf meinem Wunschzettel zum Geburtstag.
 
***** 5 von 5 Sternen (ich würde sogar 7 Sterne geben)
An dieser Stelle noch mal einen allerliebsten Dank an Sebastian Rothfuss Random House - blanvalet für das bereitstellen eines Rezensionsexemplars.

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