Freitag, 7. März 2014

Die Lösung des Wasser-Lass-Problems und neue Diagnosen


 
Erinnert ihr euch, dass ich plötzlich kein Wasser mehr lassen konnte?
 
Die erstaunliche Lösung:
 
Mein Anti-Depressiva hat eine neue Nebenwirkung entwickelt.
 
Also haben wir die Menge verringert, jetzt läuft das Wasser überall, auch und sehr häufig aus den Augen. Mein Abschied aus der Klinik gestern, war sehr tränenreich. Ich hätte noch ein paar Wochen mehr ausgehalten, um bei den wundervollen Menschen zu bleiben, aber natürlich hat sich auch mein Mann gefreut, dass ich endlich wieder heimkomme.
 
Ich habe während meines Aufenthaltes in der Klinik einige "Expos" gemacht, wie zum Beispiel Bahnfahren und sich extra neben Fremde setzen müssen, allein in einem Café sitzen und etwas trinken, mit Lebensmitteln bewaffnet andere Menschen befragen, was sie von mir denken, wenn sie mich diese Dinge einkaufen sehen...bei letzterem bin ich mir sicher, dass ich eher keine ehrlichen Antworten erhalten habe.  Ich habe zwar Tausend Ängste ausgestanden, aber ich habe alle Expos bestanden und musste feststellen, dass alle meine Ängste in meinem Kopf produziert werden. Den Menschen um mich herum war ich gar nicht so wichtig, sie haben mich wohl kurz registriert, aber dann waren sie mit ihren eigenen Dingen beschäftigt. In meinen Ängsten vorher, haben mich alle immerzu angeguckt und darauf gewartet, dass mir etwas dummes passiert. Bescheuert, oder?
 
Als neue Diagnose habe ich mir die passive Aggressivität eingefangen. Schon immer, war ich zu Menschen, die mich enttäuscht oder verletzt haben, weiterhin freundlich. - SEHR freundlich! Meine ambulante Therapeutin, hat zu mir gesagt "Frau Weichenhain, so nett können sie doch nicht sein!" Das stimmt, aber damals hatte dieser Zustand noch keinen Namen und jetzt schon. Erstmal hat es mich erschreckt und ich fühlte mich noch weniger liebenswert als üblich, besonders als noch hinterher kam, dass ich paranoide Züge aufweise... Stimmt schon, ich vermute hinter so ziemlich allem etwas negatives gegen mich und bin darauf geeicht, alles Böse zu finden. Aber ich arbeite daran und bin auf einem guten Weg!
 
An dieser Stelle nochmal einen lieben Dank an Frau Baur und Frau Dr. Ehlers aus der Schön Klinik in Bad Bramstedt, sie haben mich einen großen Schritt voran gebracht!

1 Kommentar:

wichtelgold hat gesagt…

Liebe Simone, es klingt so toll. Du hast so super an Deinen Ängsten und Problemen arbeiten können und Du bist auf einem guten Weg. Und auch das Du über Deine Probleme offen schreibst, hilft Dir hoffentlich auf dem richtigen Weg weiter zu gehen.

Ganz lieben Gruß aus HH und weiter so.
Silke