Freitag, 25. April 2014

[REZENSION] Ein Mann wie Holm - Matthias Keidtel


 
erschienen im Dotbooks Verlag
bestellbar bei Dotbooks Verlag
  • Format: Kindle Edition
  • ASIN: eBook 978-3-95520-526-3
  •  Trailer auf YouTube

  • INHALTSANGABE

    Holm wusste überhaupt sehr wenig über das Freizeitverhalten seiner Altersgenossen. Seit dem Ende seiner Schulzeit hatte er kaum noch mit ihnen zu tun gehabt. Was taten diese Menschen nach Einbruch der Dunkelheit?

    Holm ist Ende 30, lebt bei seiner Tante, die eine Vorliebe für Eierlikör hat, und war noch nie mit einer Frau zusammen. Vielleicht ist das nicht normal, aber ein Mann wie Holm braucht auch keine Abenteuer. Schließlich ist es aufregend genug, auf der Suche nach Toilettenpapier die Abteilung für Intimpflege eines Supermarktes zu durchforsten. Aber dann lernt Holm eine Frau kennen – und das ist schon für normale Menschen ein Ereignis, das zu Komplikationen führen kann. Ist es Liebe? Und wenn ja, woran erkennt man das?

    »Der ewige Muttersohn, die Generation Praktikum, die Unfähigkeit, Sexualität zu leben – eine gelungene Humoreske!« arte

    REZENSION

    "Bevor ihm Gesine Mugsch die Anschaffung (Erringung? Installierung? Ernennung?) einer Frau an seiner Seite empfahl, hatte Holm die weibliche Welt lediglich zur Kenntnis genommen, etwa wie man feststellte, dass es einen Mond gab oder den Großen Wagen."

    Der Autor Matthias Keidtel kommt gebürtig aus dem schönen Schleswig-Holstein und ich glaube, sein Humor kommt gut an die Qualität eines Loriot heran. Die Hauptfigur Holm ist 37 Jahre alt, komplett weltfremd und sehr schrullig,  seine abstrusen Gedankengänge in allen Situationen sind einfach so dermaßen schräg, dass man fast ununterbrochen ein breites Grinsen im Gesicht hat. Im 37. Lebensjahr wurde er unvermittelt von den Eltern raus geworfen und landete  auf dem Sofa seiner Tante Hede, bei der er seither lebt. Sie ist lebenstüchtig und 55 Jahre alt. Als sie Holm tatsächlich mit einem Einkaufszettel in den Supermarkt schickt, befürchtet er, dass er für einen gesuchten Sittenstrolch oder einen Arbeitslosen gehalten wird, denn welcher Mann sonst geht um 10 Uhr morgens in einen Supermarkt. Seine Angst Toilettenpapier zu kaufen und dass jemand das mitbekommen könnte ist einfach zu lustig.
    Holm hat ein gründlich verpatztes Date durch eine Kontaktanzeige und dann lernt er Ulrike kennen. Eine Verkäuferin in der Herrenkonfektion des KaDeWe. Unbeholfen nähert er sich ihr an, es könnte alles viel leichter sein, wenn Holm nicht immer alles hinterfragen würde. Sein lebhaftes Gedankenkino hat mich oft laut loslachen lassen, in der Bahn wurde ich dann immer neugierig angesehen. Keidtel versteht es ein Psychogramm zu zeichnen, dass trotz der eigentlich traurigen Situation des Losers und Muttersöhnchens Holm, einen immer wieder schmunzeln lässt und man doch mit ihm sympathisiert. Ich habe mich oft genug selber in seinem Denken wiedergefunden. Was vielleicht etwas anstrengend war: die wörtliche Rede fehlt, aber das hat dem Buch einen besonderen Reiz verliehen.

    FAZIT:

    Lust auf etwas anspruchsvolles, das die Bauchmuskeln reizt? Dann triff einen Mann wie Holm! Ob in der Bahn, im Bad, im Bett, auf dem Sofa, in der Sonne, Holm macht jeden Tag ein Stück lustiger.

    Liebsten Dank an Blogg dein Buch und dotbooks

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