Mittwoch, 30. September 2015

Ich fühle mich unverstanden


 
Gestern Abend habe ich bei meinen Eltern angerufen um ihnen zu erzählen, dass ich die Kostenübernahme der Krankenkasse bekommen habe. Habe ich tatsächlich damit gerechnet, dass meine Mutter sich für mich freut? Doch, eigentlich schon. Das Thema war allerdings ganz schnell abgehakt und zurück blieb ich mit dem Gefühl das meine Mutter zweifelt, dass mir der Aufenthalt etwas bringt. Ja, ich bin anders, aber nicht freiwillig. Ich habe mir nicht ausgesucht, ein Mobbingopfer zu sein, nicht zu lernen wie ich meiner Mutter widerspreche und immer Angst davor zu haben, dass sie mich wieder mit Nichtbeachtung straft, weil ich irgendwas gemacht habe, was sie ärgert. Das ich Zwänge entwickelt habe, die ich bis vor einigen Monaten nicht als solche erkannt habe, über die ich aber mit keinem außerhalb der Therapie reden kann, weil keiner es verstehen würde und mich für das was ich bin und mache verachten würde. Naja, mit meiner Schwägerin habe ich mich getraut zu reden, sie würde mir alle erdenkliche Unterstützung geben, doch ich bin noch nicht so weit andere Menschen in dieses mein Chaos hineinzuziehen. Erst muss in meinem Kopf die Barriere fallen, dass ich kein schlechter Mensch bin nur weil ich anders ticke.
 
 
Wie ihr hier seht, bin ich schon beschäftigt damit zu planen, was ich denn so alles für die Klinik brauche. Der Plan "ich nehme dieses Mal weniger Gepäck mit" scheint nicht aufzugehen, denn Winter Bekleidung braucht mehr Platz und ganz ehrlich, ich komme nicht mit nur 2 Jeans, 4 Oberteilen, 1 Sporthose und 2 T-Shirts aus. Ich brauche Schals, weil ich so empfindlich im Nacken bin, ich brauche Indoor- und Outdoor Turnschuhe, ich brauche Stiefel, falls es glatt und kalt wird, ich brauche normale Halbschuhe und Biolatschen und Badelatschen und ich brauche Pumps (ja, der Schönmachtag könnte anfallen, wenn ich da bin.)...
Allein der Bademantel füllt einen halben kleinen Koffer *ächz*
Jacken brauche ich auch, nicht nur eine für nicht ganz so kalte Tage, sondern auch eine gegen empfindliche Kälte. Mütze, Schal, Handschuhe und megawichtig: MEIN FAHRRAD! Bad Bramstedt ist zwar klein, doch der Weg in die "Innenstadt" zieht sich zu Fuß doch recht lang und wenn ich etwas kaufen will, wie zum Beispiel Cola Zero etc. dann ist es viel einfacher mit dem Rad zu transportieren, als es zu schleppen.
 
Gestern Abend habe ich erfahren, dass ein lieber Mitpatient vom letzten Mal wohl auch im November/Dezember wieder in der Klink ist. Es ist so schön, wenn man sich neben der Therapie auf vertraute Gesichter freuen kann.
 
Jetzt werde ich mal den nächsten Rutsch Wäsche aufhängen und hoffen, dass DHL heute früher kommt als gestern, denn nachher muss ich noch den Göttergatten von der Arbeit abholen.
 
Ich wünsche euch einen sonnigen Mittwoch
 

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