Montag, 7. September 2015

REZENSION: "Wo steckst du, Bernadette?" von Maria Semple

 
Es spielt um Weihnachten herum, was liegt da näher, als den ersten Lebkuchen zum Buch zu genießen?
 
  • TITEL: Wo steckst du, Bernadette?
  • erschienen bei btb Verlag
  • erhältlich in der Buchhandlung des Vertrauens und auch im online Buchhandel
  • Taschenbuch, 384 Seiten, auch als E-Book erhältlich
  • ISBN 978 - 3442748518
 
INHALTSANGABE
 
Bernadette Fox ist chaotisch, überfordert - und ungeheuer liebenswert. Ihr Ehemann Elgie, der neue Hoffnungsträger bei Microsoft, mag ihren Witz. Und ihre verrückten Ideen. Irgendwie auch ihre Unsicherheit, wenn sie mal wieder von quälenden Ängsten heimgesucht wird. Die anderen Mütter, allesamt perfekt organisiert, halten Bernadette allerdings für eine Nervensäge. Verantwortungslos. Schließlich beschäftigt sie online eine indische Assistentin, die den Alltag für sie regelt. Zum Stundensatz von 0,75 Dollar reserviert Manjula den Tisch im Restaurant, erledigt mal eben die Bankgeschäfte und bucht den Familienurlaub in die Antarktis. Und für die 15jährige Tochter Bee, die kleine Streberin, ist Bernadette, na ja, eine Mutter. Bee kennt ja keine andere. Doch irgendwann beschließt Bernadette auszubrechen. Ihr wird das alles zu viel. Und auf einmal ist sie verschwunden.
 
REZENSION
 
Chaotisch? Das trifft es, das Buch klang lustig, daher habe ich es gern rezensieren wollen.
Bernadette Fox ist anders als andere Mütter, im Laufe des Buches erfährt man, durch welche Schicksalsschläge aus der gefeierten Stararchitektin die Bernadette wurde, die die anderen Mütter, die "Gnitzen der Galer Street Privatschule", nicht leiden können.
Der Schreibstil ist verwirrend, er besteht aus einem Mix: Erzählung durch die Tochter Bee, die eigentlich Balakrishna heißt, E-Mails und handschriftliche Zettel.
Die Ereignisse überschlagen sich und werden so konfus, dass sie tatsächlich passiert sein könnten. Ich war permanent hin und her gerissen, ob mir das Buch nun gefällt oder nicht. Es war anders als erwartet, nicht so lustig , aber doch so schräg, dass ich es nicht mehr aus der Hand legen wollte, ich wollte doch wissen, was tatsächlich mit Bernadette passiert ist und was die merkwürdige Audrey, und ihr gestörter Sohn damit zu tun haben.
Nach etwa 2/3 des Buches ist mir ein Licht aufgegangen, alles ergab einen Sinn und meine Sympathien haben sich doch arg verändert. Im Endeffekt war mir Soon-Li, die Admin von Elgie bei Microsoft die unsympathischste Person von allen. Elgie ist etwas unkonventionell und läuft im Büro und auch auf offziellen Veranstaltungen auf Socken rum, ein liebenswerter Spleen. Es missfällt ihm, dass seine Frau eine virtuelle Assistentin in Indien beschäftigt und verbietet ihr diese. Doch Bernadette, beschäftigt Manjula heimlich weiter und vertraut ihr alle sensiblen Daten an. Bis sich herausstellt, dass hinter der Firma die russische Mafia steckt, die die Bonusmeilen geklaut hat und sich auf dem Weg nach Seattle befindet...
 
FAZIT
 
Ich bin immer noch unschlüssig, ob ich das Buch mag oder nicht. Noch nie habe ich ein Buch derart verschlungen, obwohl ich zwiegespalten war. Doch! Ich würde es bereuen, dieses Buch nicht gelesen zu haben: ein verwirrend guter Edelstein.
 
***** 5 von Sternen + 1* extra, denn dieses Buch war einfach anders.
 
An dieser Stelle noch mal einen allerliebsten Dank an Nina Portheine von Random House - btb für das bereitstellen eines Rezensionsexemplars.

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